Wer seine erste Immobilienfinanzierung angeht, stellt sich schnell die Frage: Wie viel Eigenkapital senkt meine laufenden Zinsen am meisten? Aus meiner Erfahrung als Beraterin und Redakteurin für Ambidomus ist die Antwort nicht nur eine Zahl, sondern eine Abwägung zwischen günstigeren Zinskonditionen, Liquiditätsschutz und Fördermöglichkeiten. In diesem Beitrag erkläre ich, wie Eigenkapital die Zinshöhe beeinflusst, welches Eigenkapital-Verhältnis besonders wirksam ist und welche praktischen Strategien Sie für Ihre erste Finanzierung erwägen sollten.
Warum Eigenkapital Zinsen senkt
Banken kalkulieren Risiken — je mehr eigenes Geld Sie einbringen, desto geringer das Kreditrisiko für die Bank. Das wirkt auf zwei Ebenen:
Außerdem verbessert Eigenkapital Ihre Verhandlungsposition: Kreditvermittler wie Interhyp oder Banken wie Sparkassen und Volksbanken geben oft deutlich günstigere Zinskonditionen bei soliden Eigenkapitalquoten. In einigen Fällen können Sie zudem bestimmte Nebenkosten wie die Risikoprämie oder Zusatzkosten für eine Bankbürgschaft sparen.
Welche Eigenkapitalquote wirkt am stärksten?
Es gibt keine magische Schwelle, aber in der Praxis zeigen sich klare Punkte, an denen die Konditionen merklich besser werden:
Kurz gesagt: Der größte Margeneffekt entsteht beim Überschreiten der 20%-Marke; weitere Gewinne gibt es bis etwa 40 %, danach fallen zusätzliche Effekte abnehmend aus.
Konkretes Rechenbeispiel
Um das zu veranschaulichen, sehen Sie hier ein vereinfachtes Beispiel für ein Kaufobjekt im Wert von 300.000 € mit unterschiedlichen Eigenkapitalanteilen:
| Eigenkapital | Kreditbetrag | angenommener Zinssatz p.a. | jährliche Zinslast (erster Jahr) |
|---|---|---|---|
| 10 % (30.000 €) | 270.000 € | 3,2 % | 8.640 € |
| 20 % (60.000 €) | 240.000 € | 2,8 % | 6.720 € |
| 30 % (90.000 €) | 210.000 € | 2,5 % | 5.250 € |
| 40 % (120.000 €) | 180.000 € | 2,3 % | 4.140 € |
Dieses Beispiel zeigt: Der größte Unterschied in der jährlichen Zinslast entsteht zwischen 10 % und 20 % Eigenkapital (hier 1.920 € pro Jahr weniger). Weitere Einsparungen sind zwar vorhanden, fallen aber relativ geringer aus. Wichtig: Die tatsächlichen Zinsen hängen von Bonität, Laufzeit, Tilgungsrate und der konkreten Bank ab.
Weitere Faktoren, die Zinsen beeinflussen
Eigenkapital ist wichtig — aber nicht alles. Achten Sie auf:
Strategien für die erste Finanzierung
Aus meiner Praxis empfehle ich folgende Vorgehensweisen:
Wann mehr Eigenkapital nicht sinnvoll ist
Es gibt Fälle, in denen zu viel Eigenkapital ökonomisch unklug ist:
Die richtige Balance hängt von Ihrer persönlichen Situation ab: Sicheres Einkommen, Lebensplanung, Risikobereitschaft und alternative Anlagechancen.
Praxis-Tipp
Ich empfehle, vorab eine konkrete Rechnung für Ihr Wunschobjekt zu machen — mit mehreren Eigenkapital-Szenarien (z. B. 10/20/30/40 %) und realistischen Zinssätzen. Nutzen Sie Online-Rechner, aber sprechen Sie auch mit einer unabhängigen Beratung (z. B. über Interhyp oder den unabhängigen Finanzberater Ihres Vertrauens), um Sonderkonditionen und Fördermöglichkeiten auszuloten.
Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen helfen, eine Beispielrechnung für Ihr konkretes Vorhaben zu erstellen — nennen Sie mir Kaufpreis, Eigenkapital, gewünschte Tilgung und Laufzeit, und ich berechne Vergleichsszenarien mit praktischen Empfehlungen.