Als Betreiberin von Ambidomus habe ich in den letzten Jahren viele Sanierungsprojekte begleitet. In diesem Beitrag erkläre ich, wie ich einen energieeffizienten Heizungsumbau mit Solarthermie und einem Stromspeicher wie der Tesla Powerwall umsetzen würde — praxisnah, mit Hinweisen zu Planung, Technik, Kosten und Fördermöglichkeiten.

Warum Solarthermie + Stromspeicher sinnvoll ist

Solarthermie gewinnt Wärme für Warmwasser und Heizungsunterstützung direkt von der Sonne. Kombiniert mit einem Stromspeicher steigt der Eigenverbrauch von Photovoltaikstrom — das ist zwar PV, nicht Solarthermie, aber beide Systeme ergänzen sich gut: Solarthermie reduziert den Wärmebedarf, PV liefert Strom für Pumpen, Steuerung, eventuell eine Wärmepumpe, und der Stromspeicher puffert Energie für Zeiten ohne Sonne. Gemeinsam senken sie die Betriebs- und Heizkosten und erhöhen die Unabhängigkeit vom Netz.

Erster Schritt: Bestandsaufnahme

Bevor ich baue, analysiere ich:

  • Heizsystem heute: Kesseltyp, Alter, Leistung, Brennstoff (Gas, Öl, Pellet, Wärmepumpe)
  • Gebäudehülle: Dämmstandard, Fenster, Lüftung — hier lässt sich oft am meisten sparen
  • Anlagenraum: Platz für Pufferspeicher, Regeltechnik, eventuell neues Brennwertgerät
  • Dachneigung, Ausrichtung und statische Belastbarkeit für Solarthermie- und PV-Module
  • Elektrische Anschlussleistung: Ist der Hausanschluss ausreichend für PV + Powerwall?

Konzeptentwicklung: Systeme, die ich kombiniere

Ich bevorzuge eine hybride Lösung:

  • Solarthermie für Warmwasser und Heizungsunterstützung (Flachkollektoren oder Vakuumröhren abhängig von Dach und Budget)
  • Photovoltaik zur Stromerzeugung (ideal als Ergänzung zur Solarthermie)
  • Stromspeicher (z. B. Tesla Powerwall) zur Optimierung des Eigenverbrauchs und Notstromfunktion
  • Effiziente Heizquelle: Moderne Brennwerttechnik, Hybrid- oder Luft/Wasser-Wärmepumpe als Primär- oder Spitzenlastversorgung
  • Pufferspeicher und hydraulischer Abgleich zur optimalen Nutzung der Solarthermie

Technische Umsetzung: Komponenten und Integration

Wichtige Komponenten und wie ich sie miteinander verbinde:

  • Solarkollektoren: Ich wähle zwischen Flachkollektor (robuster, günstiger) und Vakuumröhren (besser bei geringer Einstrahlung). Leistung typischer Anlage: 8–16 m² für Warmwasserunterstützung, größere Flächen für Heizungsunterstützung.
  • Pufferspeicher: Zentral, mindestens 500–1000 Liter bei Heizungsunterstützung. Er puffert Wärme aus Solarthermie und reduziert Taktung der Heizquelle.
  • Wärmeerzeuger: Moderne Brennwertkessel oder Wärmepumpe. Die Wärmepumpe harmoniert gut mit PV + Powerwall, da sie elektrisch betrieben wird.
  • Photovoltaik + Tesla Powerwall: PV erzeugt Strom, Powerwall speichert Überschuss. Ich achte auf AC-gekoppelte Lösung (einfachere Nachrüstung) oder DC-gekoppelt (höherer Wirkungsgrad). Powerwall bietet auch Notstrom.
  • Regelung & Hydraulik: Intelligente Steuerung (Solar-Regler, Wärmepumpen-Manager, Energiemanagement) priorisiert direkten Solarthermie-Ertrag für Warmwasser, lädt Powerwall mit PV-Überschuss und steuert die Wärmequelle bedarfsgerecht.

Hydraulik-Skizze (vereinfacht)

QuelleSpeicher / Verbraucher
SolarthermiePufferspeicher → Heizkreis / Warmwasser
PVStromkreis → Verbraucher / Powerwall
PowerwallVersorgung Haus / Notstrom
Wärmepumpe / BrennwertBackup für Heizlast / Beladung Pufferspeicher

Planung der Dimensionen

Bei der Dimensionierung achte ich auf:

  • Warmwasserbedarf: 30–50 Liter/Person und Tag bei 40–60 °C
  • Solarthermie-Fläche: Für Warmwasser 6–10 m² für 2–4 Personen; für Heizungsunterstützung 12–20 m²
  • Pufferspeichergröße: Faustregel 25–50 Liter pro m² Kollektorfläche
  • PV-Leistung und Powerwall-Größe: PV 4–10 kWp je nach Dachfläche; eine Tesla Powerwall hat ca. 13,5 kWh nutzbare Kapazität — für viele Einfamilienhäuser ein guter Kompromiss

Genehmigungen und Förderungen

Ich prüfe lokale Auflagen (Dachnutzung, Denkmalschutz). Förderprogramme sind entscheidend:

  • In Deutschland: BAFA-Förderungen für Solarthermie/Hybridlösungen, KfW-Förderkredite und Zuschüsse für energieeffiziente Sanierung
  • Förderung für Batteriespeicher: regional unterschiedlich; oft Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite
  • Steuerliche Abschreibungen für Modernisierungsmaßnahmen bei vermieteten Objekten

Ich beantrage Fördermittel vor Ausführungsbeginn und arbeite eng mit Installateur und Energieberater zusammen.

Kosten und Wirtschaftlichkeit

Typische Investitionen (sehr grobe Richtwerte):

  • Solarthermie (inkl. Speicher, Einbau): 6.000–15.000 €
  • PV-Anlage 5 kWp: 8.000–14.000 €
  • Tesla Powerwall (inkl. Installation): 10.000–15.000 €
  • Pufferspeicher & Hydraulik: 2.000–6.000 €
  • Wärmepumpe (falls notwendig): 8.000–20.000 €

Die Amortisation hängt stark von Eigenverbrauch, Energiepreisen, Förderung und Gebäudedämmung ab. In vielen Fällen lassen sich durch Kombination aus Solarthermie, PV und Speicher deutliche Einsparungen erreichen — insbesondere, wenn alte Öl- oder Gasheizungen ersetzt werden.

Praktische Tipps für die Umsetzung

  • Vorab dämmen: Jede eingesparte Kilowattstunde ist günstiger als Erzeugung. Ich beginne mit Dämmung und Fenstern.
  • Hydraulischer Abgleich der Heizkörper maximiert Effizienz.
  • Modulare Umsetzung: PV + Powerwall kann zuerst installiert werden, Solarthermie später ergänzt — oder umgekehrt je nach Budget.
  • Energiemanagement nutzen: Smart-Controller steuert Ladevorgänge, Wärmepumpen und Pufferspeicher optimal.
  • Qualifizierte Handwerker: Ich wähle Installateure mit Erfahrung in Solarthermie und Batteriesystemen; bei Powerwall ist zertifizierter Elektriker wichtig.

Betrieb & Wartung

Regelmäßige Wartung sichert Ertrag: Kollektoren reinigen, Frostschutz prüfen, Pufferspeicher und Wärmetauscher inspizieren. Batteriespeicher sollten auf Softwareupdates geprüft werden; Tesla bietet Remote-Updates, aber ein jährlicher Check durch Fachbetrieb ist ratsam.

Typische Fragestellungen von Lesern

  • „Reicht Solarthermie allein?“ — Für Warmwasser ja, für Heizlast oft nicht; deshalb kombiniere ich mit Pufferspeicher und effizienter Heizquelle.
  • „Kann die Powerwall die Heizung betreiben?“ — Direkt nur elektrische Systeme (z. B. Wärmepumpe). Sie kann aber PV-Strom für elektrische Heizer/Wärmepumpe bereitstellen und so Heizkosten senken.
  • „Ist die Kombination zukunftssicher?“ — Ja, wenn sie modular geplant ist, mit offenem Energiemanagement und Platz für Erweiterung.

Wenn Sie möchten, analysiere ich gerne Ihr konkretes Projekt: Ich benötige dazu Grunddaten zum Gebäude, aktuelle Heizungsanlage, Dachfläche und Energieverbrauch — dann erstelle ich eine grobe Machbarkeits- und Kostenabschätzung.